Weggelesen - anders kann ich es kaum beschreiben, was ich mit Zürcher Filz von Gabriela Kasperski gemacht habe. Zürcher Filz ist ein schneller, fesselnder Krimi. Die titelgebende Stadt ist gut
erkennbar, ich habe die Schauplätze erkannt, ich hab mich vor Ort gewähnt, was aber eigentlich unwichtig ist, denn Zürcher Filz funktioniert auch, wenn man keine Ahnung hat, wie es denn in Zürich
aussieht.
Die Menschen der Stadt stehen im Zentrum der Geschichte, die Menschen, welche der Stadt ihr Gesicht geben. Aus dem Zürcher Filz verschwindet die Erbin eines Immobilienimperiums, das über 900
Wohnungen in Zürich und der Agglomeration unter sich hat. Die Stiftung, welche bezahlbare und grosszügige Wohnungen ohne Vitamin B vermietet (das ist - mit einem Augenzwinkern - wohl das
unrealistischste Element des Krimis), hat ihren Patron verloren, als der alte Lombardi gestorben ist, seine Tochter beschliesst entgegen der Hoffnungen des Stiftungsrates die Leitung des
Imperiums zu übernehmen.
Die Gärtnerin meldet die Erbin als vermisst, die polizeilichen Ermittlungen kommen nur schwer in Gang: Eine erwachsene Frau darf auf- und untertauchen, wie sie möchte. Als jedoch Schmuck aus
ihrem Besitz auftaucht, nimmt die Polizei die Spur auf.
Die Verfolgung fesselt, ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Alte Geschichten über Zürichs Geheimnisse, Geister aus vergangenen Zeiten und überzeugend gezeichnete Charakteren geben
Zürcher Filz Charisma. Der Einblick hinter die Kulissen der Zürcher Gesellschaft und die möglichen Verbrechen, die in Zürich schlummern rauben den Schlaf. Krimi als grosses Kino.
Leseexemplar, kostenfrei zur Verfügung gestellt
Zürcher Filz, Gabriela Kasperksi
320 Seiten
erschienen im November 2020 im Emons Verlag
ISBN: 978-3-7408-0930-0
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