Krötensex, Franka Frei

Krötensex, Franka Frei, Heyne
erschienen bei Heyne
Krötensex - benannt nach dem Erlebnis der Protagonistin im frühlingshaften Garten der Grossmutter - erzählt die Geschichte von Frieda. Frieda ist Studentin in Berlin, die ein Austauschsemester in Amerika absolviert, nicht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, sondern im deutschen Amerika, irgendwo im Nirgendwo. Zusammen mit ihrem besten Freund, dem sie in der ersten Nacht das Bein bricht beim Versuch, sich nach Hause zu tragen lassen, zusammen mit Männern, die von sich mehr oder minder überzeugt sind, aber genug, um sicher zu sein, dass sie für Frieda schon genügen.
Zurück in Berlin, beschäftigen sie immer noch die gleichen Themen: Welcher ist der Richtige? Welcher genügt ihr und wem genügt sie. Sie, die von allem immer zu viel ist und trotzdem nie genug zu sein scheint. Ganz im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester, die immer perfekt genügt, weil dünn, weil schön, weil überzeugt, weil kämpferisch, weil socialmediatauglich.
Im ganzen Wahnsinn sucht Frieda ihren Platz, ihre Bestimmung, sucht nach ihrer Karriere, ihrer Überzeugung und ihrer Liebe. Und auch wenn es scheint, als würde sie zu sich finden, wird sie doch mehr mit ihrem Leben mitgespült. Franka Frei schreibt eine aktuelle Geschichte, eine Geschichte einer jungen Frau, die sich in all den Unsicherheiten zurecht zu finden versucht, der alle Ansprüche bewusst sind, die fremden wie die eigenen, und in all dem versucht herauszufinden, welchen Ansprüchen sie genügen will.

 

Krötensex nimmt die aktuellen Themen der Selbstbestimmung, des Feminismus und des Sexismus auf, doch bleibt mir die Auseinandersetzung zu harmlos - zu wenig wirkungsvoll, als dass ich das Buch als Augenöffner lesen könnte. Dennoch ist Krötensex komisch, witzig und teils nachdenklich, so dass es mir ein spannendes, unterhaltsames Leseerlebnis beschert hat.

Krötensex, Franka Frei

448 Seiten

erschienen im März 2021 beim Heyne Verlag

ISBN: 978-3-453-42332-9

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