Das achte Leben (für Brilka) von Nino Haratischwili ist wohl eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe! Ich empfinde Demut vor Haratischwilis Können. 1275 packende Seiten, die so viel Wissen vermitteln, in so wundervoller Sprache verfasst sind und die kein einziges Mal auch nur kurz langweilen, zu schreiben, ist grosse Kunst. Ich bin beeindruckt.
Das achte Leben erzählt dem achten Leben, nämlich Brilka, der Nichte der Ich-Erzählerin, die Familiengeschichte in 7 Leben. Die Familie, die in Georgien anfangs 20. Jahrhunderts ein feudales Leben als Schokoladenfabrikanten startet, ist der Start- und Drehpunkt dieses epochalen Romans. Jedes Leben für sich ist bereits geeignet, ein Buch zu füllen.
Nino Haratischwili erzählt die Geschichte Georgiens, die Geschichte einer Familie und die Geschichten einzelner Protagonisten. Sie erzählt eine Geschichte über Abhängigkeit, Erfolg, Liebe, Krieg, Streit und eine Geschichte über süsse Geheimnisse und die deren Macht.
Das achte Leben hat mich nicht nur durch den reichen Inhalt, sondern auch durch die äusserst treffende, liebevolle und schonungslose - jedoch nie reisserische - Sprache berührt und überzeugt.
Hochgelobten Büchern stehe ich immer kritisch gegenüber, doch hier frage ich mich: Was könnte man an Das achte Leben (für Brilka) auch auszusetzen haben, ausser vielleicht, dass auch diese über 1000 Seiten noch viel zu kurz sind. Ich möchte mehr davon.
Das achte Leben (für Brilka), Nino Haratischwili
1280 Seiten
erschienen im September 2017 bei Ullstein Buchverlage
ISBN: 978-3-548289-274
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