Die Bahnhofstrasse in Zürich, die Welt der Finanzen und die Finanzierung ist Schauplatz des neuen Krimis von Andreas Russenberger. Die Privatbank von Werdenberg soll verkauft werden, der alte
Bankier Alexander von Werdenberg möchte sich zu diesem Anlass ein Denkmal setzen und verführt Professor Humboldt und die Rektorin der Universität mittels grosser Finanzspritze zum Schreiben eines
Buchs über sich und seinen Bruder, über deren spektakuläre Flucht aus Nazideutschland gegen Ende des zweiten Weltkrieges und ihre beispielslose Karriere am Finanzplatz Schweiz. Doch die Intention
des alternden Geschäftsmannes ist nicht, wie sie scheint.
Bahnhofstrasse ist das zweite Buch um Philipp Humboldt. Andreas Russenberger hat damit ein interessantes Kapitel um den Finanzplatz aufgeschlagen, die historischen Begebenheiten und was die
Protagonisten daraus und aus ihren Möglichkeiten gemacht haben, ist spannend und düster zugleich. Oder sind sie einfach Opfer der Begebenheiten?
Russenberger zeichnet ein bekanntes Bild Zürichs ohne übermässigen Bezug auf die lokalen Begebenheiten zu nehmen, die Geschichte könnte wohl auch in einem anderen Finanzzentrum angesiedelt sein.
Die teilweise etwas eigentümlichen Ausdrucke liessen mich ab und zu über die Sprache stolpern. Nichts desto trotz liest sich Bahnhofstrasse angenehm, die Geschichte entfaltet sich direkt vor dem
Lesenden, so dass wir praktisch Teil der Geschichte werden.
Leseexemplar vom Autor
Bahnhofstrasse, Andreas Russenberger
281 Seiten
erschienen im August 2021 beim Gmeiner Verlag
ISBN: 978-3-8392-0002-5
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