Treffen sich zwei Krimiautoren am Meer…
Was sich anhört, wie der Anfang einer lustigen Anekdote, ist der Plot von Ursula Haslers Die schiere Wahrheit. Georges Simenon und Friedrich Glauser treffen in ihrem Urlaub in Frankreich
aufeinander. Sie werden einander vorgestellt und Glauser kann sein Glück kaum fassen, den Simenon kennenzulernen. Beim gemeinsamen Fachsimpel über
Kriminalliteratur kommen sie auf die Idee, gemeinsam eine Geschichte zu spinnen.
Als Leser*in darf man sich nun auf zwei Geschichten einlassen, einerseits auf die Begegnung der beiden Autoren und andererseits auf den Krimi, den die beiden gemeinsam spinnen. Und diese
Zweiteilung gelingt! Ich habe beide Stränge mit Neugierde gelesen, wollte stets wissen, wie es weitergeht. Die Szenerie wie auch die Entwicklung der Erzählung erinnern an Ferientage eines Hercule
Poirots, ich durfte abtauchen in eine vergangene Zeit.
Die schiere Wahrheit mutet elegant an, versetzt die Leser*in gekonnt in die salzige Luft der französischen Küste und zeigt die Wünsche der beiden Autoren, deren Protagonisten aber auch der
Leser*innen auf. Die vermeintliche Realität und Fiktion scheinen sich zu mischen und nehmen mit auf einen spannenden Urlaub zweier Menschen, deren Arbeit Passion ist und deren tägliches
Handeln nachhaltig davon beeinflusst ist.
Der Kriminalroman sollte eigentlich auf der Terrasse eines Hotels gelesen werden, unterhält aber sicher auch auf dem heimischen Sofa.
Leseexemplar vom Verlag
Die schiere Wahrheit, Ursula Hasler
344 Seiten
erschienen beim Limmat Verlag im August 2021
ISBN: 978-3-03926-020-1
Kommentar schreiben