Tanja und Jerome - ein Paar in den späten 10er-Jahren, unverbindlich verbindlich. Beide leben ihre Freiheit, leben in unterschiedlichen Städten, planen jeweils die eigenen Zukunft und leben ihre
eigenen Leben irgendwie parallel.
Mir ging es mit dem Buch wie den beiden mit ihrer Beziehung: irgendwie gut, irgendwie vertraut und spannend. Und ohne es zu merken haben Tanja und Jerome das Interesse an ihrer Beziehung verloren
und ich am Buch. Erst als alles zu Ende ist, die Beziehung ganz - denn ganz so unkompliziert wie die beiden sich einreden möchten, ist diese Liebe dann doch nicht - und das Buch beinahe, packt
mich die Geschichte doch noch einmal: Sind die beiden denn glücklicher ohne einander als miteinander?
Leif Randts Sprache ist nüchtern, eher Fakten statuierend als Geschichten erzählend. Diese Nüchternheit hat mir gefallen, denn das hat Allegro Pastell zu einem interessanten Portrait der
Beziehungen unserer Zeit gemacht. Sie sind einfach, möglichst cool, möglichst entromantisiert. Die Aneinanderreihung von Statements erschaffen dennoch ein Bild, das fasziniert. Alles gut, alles
allegro, nur halt gedeckt, in Pastell.
Allegro Pastell, Leif Randt
288 Seiten
erschienen im März 2020 bei Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 978-3-462-05358-6
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