Emira ist jung, etwas verloren und im Leben eher mitrudernd als Weg bestimmend. Sie hat nach dem Bachelor ihre Ausbildung abgebrochen, jobbt für eine Partei und hütet die ältere Tochter einer
erfolgreichen Familie. Alles soweit ganz gut. Nur wird sie in einigen Monaten aus der Krankenversicherung ihrer Eltern fallen, ihre Freund*innen werden neben ihr immer erwachsener und
selbständiger, nur sie bleibt stehen.
Als sie im Supermarkt der Kindesentführung bezichtigt wird, weil sie als junge Schwarze im Partyoutfit mit einem kleinen blonden Mädchen unterwegs ist, setzt sie sich zur Wehr. Aber nur das
Herbeirufen ihres Arbeitgebers, einem alten Weissen Mann, löst die Situation schlussendlich auf. Dabei lernt sie Kelley kennen, mit dem sie eine Beziehung eingeht. Diese Beziehung bringt ihr
Leben durcheinander. Mir gefällt vor allem, wie sich Emira entwickelt: Sie ist und bleibt nämlich sich selber treu, lässt sich von niemandem und nichts verbiegen und ist damit stärker, als jede*r
ihr gegeben hätte.
Such a Fun Age ist eine Satire über unsere Zeit, über das Leben als junge Frau, über das Leben als Schwarze Frau und über das Leben mit woken Weissen. Es liest sich leicht, ich habe das Buch
verschlungen. Ich wurde auch hervorragend unterhalten, aber nicht nur das: Such a Fun Age ist nachhaltig, regt zum Nachdenken an, zum Hinterfragen.
Leseexemplar, kostenfrei vom Verlag.
Such a Fun Age, Kiley Reid aus dem Amerikanischen von Corinna Vierkant
352 Seiten
erschienen im Mai 2021 bei Ullstein Buchverlage
ISBN: 978-3-550-20124-0
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