Stefanie Sargnagels Ich im Roman Dicht ist genau das: dicht. In einem Milieu, in dem alles irgendwie ok ist, in dem die Jugend aufwachsen und leben kann, wie sie möchte, gibt es keinen Grund, aufzulehnen, zu rebellieren oder Initiative zu ergreifen. Und so leben die Kinder dann auch in die Jugend hinein, werden kaum merklich erwachsen, weil alles irgendwo zischen ok und egal ist, und sich der Weg in der Regel schon geben wird.
Drogen, Alkohol, Freundschaften und ein wenig Kunst, teilweise Auflehnung gegen das Bildungssystem, ein bisschen Lebenskünstlerei - so sieht der Alltag der Protagonistin aus. Und alles erleben sie und ihre Freunde als einzige zum ersten Mal, als einzige real, wirklich intensiv.
Und damit hat Stefanie Sargnagel einen Roman verfasst, der ihrer und damit meiner Generation wohl unwahrscheinlich vertraut vorkommt. Mit Witz, Ironie und Sarkasmus hat Stefanie Sargnagel einen Roman geschrieben, der unterhält, amüsiert und ein kleines bisschen Leere hinterlässt. Aber die lässt sich schon irgendwie füllen und sei es nur mit Erinnerungen.
Dicht, Stefanie Sargnagel
256 Seiten
erschienen im Oktober 2020 bei Rowohlt
ISBN: 978-3-498-06251-4
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