Ich habe dieses wunderbare Kochbuch - ganz anders als normalerweise - in einem Zug durchgelesen. Die Theorie zur Pasta, den Sorten und den Zutaten liest sich sehr unterhaltsam und leicht. Bereits hier taucht man in Italien ein, erinnert sich an die eigenen Pasta-Erfahrungen und hat Aha-Momente, für mich beispielsweise, dass ich wohl ein Fan der süditalienischen Küche bin: Hartweizenpasta mit Gemüse.
Auch habe ich bereits aus den einleitenden Worten erfahren, was meine bisheriger Fehler bei meinen Pasta-Versuchen war, denn die Wichtigkeit der Wahl des Mehls und des Gries oder Dunsts war mir nicht klar, einiges ging jeweils bei der Übersetzung italienischer Rezepte verloren. Gleichzeitig hat mir die Theorie vermittelt, dass es eben doch nicht so schwer sein kann, wie es sich angefühlt hatte.
Beim Umblättern von der Theorie zum Praxisteil ändert sich nicht nur die Farbgebung der Seiten zu einem leichten Gelbton - ähnlich dem Gries - sondern auch die Haptik des Papiers, was mich sehr anspricht. Am Farbcode kann man sich dann auch orientieren, wenn es um die Pastaart geht: rote Schrift und Bilder stehen für Eierpasta, im blauen Druck findet man die Hartweizenpasta. Die Graphiken erinnern mich an einzelne Platten des Vierfarbendrucks und stehen für mich für die Ursprünglichkeit der Rezepte, für eine Reduktion auf das Einfache.
Eigentlich dachte ich, ich blättere die Grundrezepte einfach durch, schlussendlich habe ich jedes einzelne Rezept gelesen. Bereits das Lesen der beinahe klinisch genauen Zubereitungsmethoden hatte auf mich eine meditative Wirkung. Sofort stand fest: Ich will in die Küche! Und kurz darauf - und das meine ich so - konnte ich meine ersten selbstgemachten Cavatelli servieren. Die Cavatelli hab ich einfach mit frischen Datteri-Tomaten und etwas Passata zubereitet - auch das schmeckte hervorragend.
Das einzige, was mir fehlte, war eine Tastprobe des Teiges. Denn wie er sich genau anfühlen soll, kann ich zwar lesen, doch meiner Ahnung, dass der Teig etwas zu trocken ist, traute ich nicht.
Die Bilder des Rezeptteils sind in vollen Farben abgedruckt, das verwendete Papier ist nicht mehr im Gelbton, so dass ich mich gut orientieren kann. Was mir besonders gut gefällt sind die beiden Lesebändchen, die es mir erlauben, sowohl ein Rezept als auch eine Pastasorte schnell wiederzufinden. Ich finde die Gestaltung des Kochbuchs nicht nur sehr nutzerfreundlich, sondern auch äusserst ästhetisch.
In den Rezepten selbst sind die Zutaten jeweils fett gedruckt, auch das dient der Lesefreundlichkeit. Als Schweizerin haben mich die Schweizerdeutschen Ausdrucke zum Lächeln gebracht.
Pasta ist ein perfektes Geschenkbuch - zusammen mit einer Einladung zum gemeinsamen Kochen sicher noch schöner.
Leseexemplar, kostenfrei zur Verfügung gestellt
Pasta, Anna Pearson & Catherine Pearson
224 Seiten
erschienen 2018 bei edition gut
ISBN: 978-3-9524979-1-3
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