Die von der anderen Seite sind die, die am Leben gerade nicht teilnehmen können. Es sind die, die im Krankenhaus liegen, die Medikamente brauchen und missbrauchen, die auf Hilfe angewiesen sind,
die nicht wissen, ob sie wieder funktionierender Teil der Gesellschaft werden und die winkende Eichhörnchen sehen.
Rahel ist auf der anderen Seite. Als sie erwacht, realisiert sie nur langsam, dass sie wohl länger weg war. Das Erwachen erstreckt sich über Tage, kurz geöffnete Augen, Gesprächsfetzen,
Erinnerungsblitze und Schmerzen geleiten sie zurück ins Leben - ins Halbleben.
Rahel hatte eine schlimme Blutvergiftung, ihr Leben hing am silbernen Faden, sie selbst musste ins Koma versetzt werden. Ihre Familie erlebte bange Tage, hat alles stehen und liegen gelassen um
bei ihr zu sein. Doch wirklich dringend sehen möchte sie eigentlich ihren Freund, doch diesen Wunsch begleitet ein komisches Gefühl.
Schritt für Schritt - mehr Schrittchen für Schrittchen - erkämpft sie sich ihre Gesundheit zurück. Doch erst dann bemerkt sie, dass sie vor allem ihr
Leben erkämpfen muss. Wer war sie, wer ist sie und wer möchte sie sein?
Wir von der anderen Seite erzählt diesen Kampf gnadenlos und überraschend komisch, die leichte Sprache täuscht mit Nichten über die Schwere der
Situation hinweg. Die Geschichte packt, rührt, bringt zum Lachen und dazu das Leben zu lieben.
Wir von der anderen Seite, Anika Decker
384 Seiten
erschienen im Juli 2019 beim Ullstein Verlag
ISBN: 978-3-55020037-3
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