Ich gebe zu, ich habe einen kleinen Spleen. Tierpräpration fasziniert mich. Deswegen war der Griff nach diesem Buch vorprogrammiert.
Felicitas hat die Werkstatt von ihrem Vater, dem berühmten Präparator Booth geerbt. Die Liebe zum Ausstopfen der Tiere hat die beiden bis zu seinem gewaltsamen, die Familie auseinanderreissenden
Tod tief verbunden. Und nun ist auch ihre Mutter tot, gestorben in Vernachlässigung im Altersheim. Überraschenderweise überlässt sie Felicitas eine Box mit alten Zeitungsartikeln, die Felicitas
verfolgen werden. Sie befasst sich erneut mit dem Mord an ihrem Vater und mit dessen Vergangenheit und Reisen in verschiedene afrikanische Länder. Doch wen sie damit alles auf die Pirsch lockt,
ahnt sie nicht.
Der Krimi liest sich flüssig und erfüllt die Erwartungen, das war dann aber auch mein Problem mit dem Buch, ich wurde nicht überrascht. Gewisse Handlungen sind schwer nachvollziehbar, aber
überraschende Wendungen haben sich mir keine geboten. Felicitas als Protagonistin hätte ich mir anders gewünscht, selbstbewusster und selbstbestimmter (das hätte auch ihr Leben bedeutend
einfacher gemacht, so viel sei verraten).
Insgesamt ist Die Präparatorin unterhaltsam, aber nicht mehr.
Die Präparatorin, Andreas Wagner
240 Seiten
erschienen im Februar 2020 beim Emons Verlag
ISBN: 978-3-7408-0829-7
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