Im Polizeipräsidium Präfektur D stehen die alljährlichen Beförderungen an. Die Rochade ist durchgeplant, doch macht ein Kriminaldirektor dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung: Er weigert
sich - offensichtlich ganz unjapanisch - seinen Posten aufzugeben und den designierten Repräsentationsposten anzutreten. Der für die Beförderungen verantwortliche Beamte muss sich nun auf die
Suche nach den Gründen machen und den Polizeidirektoren sanft davon überzeugen, sich dem Regime doch zu beugen.
EIne der wenigen Frauen im polizeilichen Dienst erscheint entgegen ihrem Pflichtbewusstsein nicht auf dem Polizeipräsidium, die für die Frauen verantwortliche Beamtin muss sich auf die Suche nach
ihr machen. Was mag die junge Polizistin von ihrer Arbeit abhalten?
2 geht diesen beiden Kurzgeschichten nach. Hideo Yokoyama zeichnet ein Bild Japans, das von Pflichtbewusstsein, Verantwortung und Traditionen geprägt ist. Ein Ausbrechen irgendeiner Art scheint
die Macht zu haben, das ganze System zu erschüttern.
Die Geschichten lesen sich wie die Episoden einer TV-Serie. Die Fälle sind spannend, unabhängig und abgeschlossen, die Charakteren finden sich aber in beiden Geschichten wieder. Die Sprache ist
reserviert, für mich entstand keine Nähe zu den Charakteren.
Ich empfehle 2 als adäquaten Ersatz für einen Serienabend.
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